Glaubenssätze

Körper & Geist

Dein Verstand glaubt immer, was du ihm sagst. Also erzähle ihm positive, fröhliche und optimistische Dinge

11.06.2025

Lesedauer: 9 Minuten

Dein Verstand glaubt immer, was du ihm sagst. Also erzähle ihm positive, fröhliche und optimistische Dinge

Hast du schon einmal darauf geachtet, wie du mit dir selbst sprichst? Nicht laut, sondern in diesem ständigen inneren Dialog, der den ganzen Tag in deinem Kopf abläuft? Vielleicht stellst du fest, dass diese innere Stimme oft erstaunlich kritisch ist - kritischer, als du jemals mit einem Freund sprechen würdest.

"Das schaffst du sowieso nicht." "Du bist nicht klug genug dafür." "Andere können das besser." Solche Sätze husch en durch unseren Kopf, oft so automatisch, dass wir sie kaum bewusst wahrnehmen. Doch sie haben mehr Macht über unser Leben, als uns meist bewusst ist.

Denn hier ist eine faszinierende und gleichzeitig erschreckende Wahrheit: Dein Verstand glaubt grundsätzlich, was du ihm sagst - egal ob es wahr ist oder nicht.

Wie unser Verstand funktioniert

Unser Gehirn ist eine erstaunliche Maschine, aber es hat auch seine Eigenarten. Eine davon ist, dass es nicht zwischen Realität und Vorstellung unterscheidet, wenn die Botschaft oft genug wiederholt wird. Es nimmt das, was wir ihm sagen, als Information über die Welt und über uns selbst.

Wenn du dir ständig sagst "Ich bin schlecht in Mathe", wird dein Gehirn nach Beweisen suchen, die diese Aussage bestätigen. Es wird Erfolge übersehen und Misserfolge verstärken, um seine "Wahrheit" zu erhalten. Nicht aus Bosheit, sondern weil es so programmiert ist, konsistent zu bleiben.

Der Confirmation Bias unserer Gedanken

Psychologen nennen das den Bestätigungsfehler - die Tendenz unseres Gehirns, Informationen so zu filtern, dass sie zu unseren bestehenden Überzeugungen passen. Wenn wir glauben, dass wir "nicht gut genug" sind, werden wir unterbewusst Situationen und Interpretationen wählen, die diese Überzeugung stützen.

Das ist weder gut noch schlecht - es ist einfach, wie unser Gehirn funktioniert. Aber es bedeutet, dass wir eine große Verantwortung haben für das, was wir diesem machtvollen System erzählen.

Wo unsere inneren Stimmen herkommen

Die meisten unserer automatischen Gedankenmuster stammen nicht von uns selbst. Sie sind Sammlungen von Botschaften, die wir über Jahre hinweg aufgenommen haben - von Eltern, Lehrern, Medien, der Gesellschaft.

"Streng dich mehr an." "Du bist zu laut." "Geld verdient man schwer." "Das Leben ist kein Ponyhof." Diese und tausende andere Botschaften haben sich in unser System eingeprägt und laufen jetzt als automatische Programme ab.

Die Macht wiederholter Botschaften

Das Heimtückische ist, dass diese Botschaften oft nicht einmal bewusst übertragen wurden. Ein gestresster Elternteil, der sagt "Ich schaffe das nicht", gibt dem Kind nicht nur Information über die Situation, sondern auch über das Leben im Allgemeinen. Ein Lehrer, der frustriert ist, kann unbewusst die Botschaft senden "Lernen ist schwer und mühsam".

Kinder nehmen diese Botschaften wie Schwämme auf und machen sie zu ihren eigenen Überzeugungen über sich selbst und die Welt.

Der moderne Einfluss auf unsere Gedanken

Heute kommen zu den Kindheitsprägungen noch die ständigen Einflüsse der modernen Welt hinzu. Nachrichten, die hauptsächlich über Probleme berichten. Social Media, die perfekte Leben vorgaukeln. Werbung, die uns suggeriert, dass wir nicht genug sind, wie wir sind.

Wenn wir täglich mit Botschaften von Mangel, Gefahr und Unzulänglichkeit bombardiert werden, ist es kein Wunder, dass viele Menschen ein grundlegend pessimistisches oder ängstliches Weltbild entwickeln.

Der Einfluss des Umfelds

Auch unser direktes Umfeld prägt unsere Gedanken mehr, als uns bewusst ist. Wenn wir von Menschen umgeben sind, die ständig jammern, sich beschweren oder negativ über das Leben sprechen, färbt das auf uns ab. Unser Gehirn beginnt, diese Sichtweise als "normal" und "wahr" zu übernehmen.

Die Macht des bewussten inneren Dialogs

Die hoffnungsvolle Nachricht ist: Da unser Verstand das glaubt, was wir ihm sagen, können wir diese Eigenschaft zu unserem Vorteil nutzen. Wir können lernen, bewusst zu wählen, welche Botschaften wir unserem System geben.

Das bedeutet nicht, sich die Welt schönzureden oder Probleme zu ignorieren. Es bedeutet, eine ausgewogenere und unterstützendere innere Stimme zu entwickeln.

Realistische Optimismus

Statt unrealistischer positiver Gedanken geht es darum, eine grundlegend unterstützende Haltung zu sich selbst zu entwickeln. Anstatt "Ich schaffe das nie" könnte man denken "Ich lerne und werde besser". Statt "Ich bin ein Versager" könnte es heißen "Ich mache Fehler wie alle Menschen, aber ich lerne daraus".

Diese kleinen Verschiebungen in der Art, wie wir mit uns sprechen, können über Zeit große Auswirkungen haben.

Praktische Strategien für einen liebevolleren inneren Dialog

Der erste Schritt ist Bewusstheit. Du kannst nur ändern, was du erkennst. Beginne damit, aufmerksam zu werden für deine automatischen Gedanken, besonders in schwierigen Situationen.

Wenn du merkst, dass deine innere Stimme kritisch oder destruktiv wird, kannst du innehalten und fragen: "Würde ich so mit einem guten Freund sprechen?" Meist ist die Antwort nein - und das zeigt dir, dass du auch mit dir selbst freundlicher sein kannst.

Die Technik des liebevollen Korrigierens

Wenn du einen selbstkritischen Gedanken bemerkst, kannst du ihn sanft korrigieren. Nicht mit Gewalt oder Selbstvorwürfen ("Ich darf nicht so negativ denken!"), sondern mit Verständnis und einer freundlicheren Alternative.

"Ich bin so dumm" könnte werden zu "Ich habe einen Fehler gemacht, aber das ist menschlich." "Ich schaffe das nie" könnte zu "Das ist herausfordernd, aber ich kann lernen und wachsen."

Der Einfluss der Sprache

Achte auch auf deine alltägliche Sprache. Selbst scheinbar harmlose Phrasen wie "Das ist zum Verrücktwerden" oder "Ich bin total fertig" senden Botschaften an dein Unterbewusstsein. Es ist nicht nötig, zwanghaft positiv zu sprechen, aber ein bewussterer Umgang mit Worten kann hilfreich sein.

Die Grenzen des positiven Denkens

Es ist wichtig zu verstehen, dass positives Denken allein nicht alle Probleme löst. Manche Herausforderungen im Leben erfordern praktische Lösungen, professionelle Hilfe oder Zeit zum Heilen.

Wenn jemand an einer Depression leidet, wird "einfach positiver denken" nicht ausreichen. Wenn traumatische Erfahrungen das Denken beeinflussen, braucht es meist professionelle Unterstützung, um wirklich zu heilen.

Wenn Gedankenmuster zu fest sitzen

Manchmal sind negative Gedankenmuster so tief verwurzelt, dass bewusstes Umdenken schwerfällt. In solchen Fällen können die Muster auf einer tieferen, energetischen Ebene gespeichert sein - im Körper, im Nervensystem, in dem, was manche das energetische Feld nennen.

Hier kann energetische Arbeit wie die EFR-Methode unterstützend wirken, indem sie hilft, diese tieferliegenden Muster zu erkennen und zu transformieren.

Die Rolle der Energiearbeit

Manchmal reicht es nicht aus, nur den bewussten Verstand zu verändern. Wenn Glaubenssätze und Gedankenmuster sehr alt und tief verwurzelt sind, können sie auch im Körper und im energetischen System gespeichert sein.

Die EFR-Methode arbeitet auf dieser subtileren Ebene und kann dabei helfen, alte Muster zu lösen, die sich dem bewussten Zugang entziehen. Oft berichten Menschen nach solcher Arbeit, dass sich ihr innerer Dialog wie von selbst verändert hat - liebevoller und unterstützender geworden ist.

Integration auf allen Ebenen

Der nachhaltigste Wandel geschieht meist, wenn sowohl der bewusste Verstand als auch die tieferen Schichten des Systems angesprochen werden. Die bewusste Arbeit mit Gedanken und die energetische Heilung können sich wunderbar ergänzen.

Umgebung und Einflüsse bewusst wählen

Ein wichtiger Aspekt ist auch die bewusste Wahl der Einflüsse, denen wir uns aussetzen. Wenn wir uns täglich mit negativen Nachrichten, pessimistischen Menschen oder destruktiven Inhalten beschäftigen, wird das unweigerlich unsere Gedankenwelt beeinflussen.

Das bedeutet nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern eine gesunde Balance zu finden. Informiert zu bleiben, ohne sich von Negativität überwältigen zu lassen.

Positive Einflüsse kultivieren

Gleichzeitig können wir bewusst positive Einflüsse in unser Leben einladen. Bücher, die inspirieren. Menschen, die uns unterstützen und ermutigen. Aktivitäten, die uns Freude bereiten und uns an unsere Stärken erinnern.

Diese positiven Einflüsse wirken wie eine Art "mentale Ernährung" für unseren Verstand.

Die Verantwortung für unsere Gedankenwelt

Mit dem Wissen, dass unser Verstand das glaubt, was wir ihm sagen, kommt auch eine Verantwortung. Wir sind nicht vollständig kontrollierende Herrscher über unsere Gedanken, aber wir haben mehr Einfluss, als viele Menschen glauben.

Diese Verantwortung kann zunächst überwältigend wirken. Aber sie ist auch befreiend, weil sie bedeutet, dass wir nicht hilflos unseren Gedanken ausgeliefert sind.

Geduld mit dem Prozess

Gedankenmuster zu ändern braucht Zeit. Jahre oder Jahrzehnte alte Überzeugungen lösen sich nicht über Nacht auf. Es braucht Geduld, Mitgefühl mit sich selbst und oft auch Unterstützung.

Aber jeder kleine Schritt in Richtung eines liebevolleren inneren Dialogs ist wertvoll und kann langfristig große Veränderungen bewirken.

Deine Gedanken als Schöpferkraft

Letztendlich sind unsere Gedanken eine Form von Schöpferkraft. Sie formen nicht nur unser inneres Erleben, sondern auch die Art, wie wir handeln, wie wir auf andere wirken und welche Möglichkeiten wir in unserem Leben erkennen und ergreifen.

Wenn du beginnst, bewusster und liebevoller mit dir zu sprechen, veränderst du nicht nur dein inneres Erleben. Du veränderst auch deine Ausstrahlung, deine Entscheidungen und letztendlich dein ganzes Leben.

Falls du merkst, dass deine Gedankenmuster dich belasten oder begrenzen, vergiss nicht: Veränderung ist möglich. Mit Bewusstheit, Geduld und manchmal auch professioneller Unterstützung kannst du lernen, deinem Verstand Geschichten zu erzählen, die dich nähren statt zu begrenzen.

Falls du merkst, dass dich das Thema beschäftigt, dann schreibe mir gerne hier eine Nachricht und wenn du mehr solcher Impulse möchtest, melde dich hier zur Seelenpost an.